Traumatherapie und Brainspotting

Trauma und Traumafolgen

Traumatische Erfahrungen sind Ereignisse, die nachhaltig das Leben eines Menschen beeinflussen. Es ist danach nichts mehr wie früher.

Dazu gehören Unfälle und Gewalterfahrungen: Überfall, Vergewaltigung, Misshandlung oder deren Versuch oder deren Zeugenschaft, wie auch Naturkatastrophen oder Kriegsteilnahme. Auch Spitalsaufenthalte und geplante und notwendige invasive Eingriffe, langwierige und schmerzhafte medizinische Untersuchungen oder schwierige Geburten können eine traumatische Erfahrung nach sich ziehen.

Diese Erfahrungen sind so außergewöhnlich und belastend, dass die meisten Menschen damit überfordert sind, solche Erlebnisse richtig zu verarbeiten. Es spielt keine Rolle, ob man selbst betroffen oder Zeuge, Zeugin des traumatischen Ereignisses war oder Helfer, Helferin danach: z. B. ein Autounfall, ein Flugzeugabsturzes, ein Brand, Überschwemmung, etc.

Es braucht Zeit und wohlwollende Unterstützung aus dem persönlichen Umfeld, nach dem traumatischen Erlebnis die schrecklichen Erfahrungen zu können.

Belastungsstörungen
In ungefähr 50% der Fälle gelingt dies ohne professionelle Unterstützung. Ungefähr 25 % der betroffenen Menschen entwickeln eine einfache oder komplexe posttraumatische Belastungsstörung im Vollbild.

Im Vordergrund stehen Gefühle von: wehrlos, hilflos, machtlos und ausgeliefert sein. Emotionale Reaktionen sind z.B. Flashbacks, Schreckhaftigkeit und erhöhte Wachsamkeit und der betroffene Mensch kann unterschiedliche Folgeerkrankungen entwickeln: Ängste, Depressionen, Essstörungen, somatoforme Störungen, Suchterkrankungen, etc.



Vor dem Gewitter; 2009

Vor dem Gewitter; 2009



Traumafokusierte Psychotherapie

Die Reaktionen, die ein betroffener Mensch zeigt, sind keine Schwäche oder Verrückt-Sein, sondern logische Reaktionen auf unbewältigbare Ereignisse.

Traumafokusiertes Arbeiten bedeutet eine bestimmte Haltung einzunehmen. Es bedeutet nicht, dass das Trauma im Fokus der Betrachtung ist, sondern es ist im Fokus, dass es ein Trauma gegeben hat. Dies ist im Gegensatz zur klassischen Psychotherapie eine andere Herangehensweise.

Stabilität ist die Voraussetzung für Traumakonfrontation und Traumabewältigung. Wie lange der Prozess der Stabilisierung braucht, hängt jedoch von der Schwere der Traumatisierung ab.

Es wurden unterschiedliche Techniken zur Verarbeitung von Traumafolgeerkrankungen entwickelt, im besonderen das EMDR (Francis Shapiro), PITT (Luise Reddemann), Ego State Therapy (Watkins), Screentechniken (Lutz Besser) und auch das Brainspotting (David Grand), als Weiterentwicklung des EMDR.

Brainspotting

Brainspotting ist ein neues Verfahren, nicht nur zur Verarbeitung traumatischer Erfahrungen. Man geht davon aus, dass emotionale und physiologische Befindlichkeiten mit Augenpositionen korrespondieren, die im Gesichtsfeld aktiviert werden können. Diese Augenposition wird brainspot genannt.

Ziel ist die Auflösung blockierter Erregungszustände und nicht verarbeiteter traumatischer oder hochbelastender Erfahrungen. Die Techniken sind in jedes psychotherapeutisches Verfahren integrierbar.

Es ist jedoch wichtig zu unterscheiden zwischen dem Brainspotting als Haltung, dem Brainspotting als technisches Verfahren oder Vorgehensweise und dem Brainspotting als Ergänzung der eigenen Methode.

Deshalb kann es auch als offenes Modell bezeichnet werden.



Nach dem Gewitter; 2009

Nach dem Gewitter; 2009



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